In der Welt und für die Welt

In der Welt und für die Welt

Die geweihte Jungfrau ist durch die Weihe weiterhin mitten in das säkulare Umfeld dieser Welt gestellt, in der sie ihre kirchliche Verortung ohne äußere Zeichen lebt, mit Ausnahme des Rings, der ihre Vermählung mit Christus zum Ausdruck bringt.

„Euer Leben sei ein besonderes Zeugnis der Liebe und sichtbares Zeichen des künftigen Reiches (vgl. OCV I, Nr. 17). Achtet darauf, dass eure Person immer die Würde der Braut Christi ausstrahle, die Neuartigkeit des christlichen Daseins und die frohe Erwartung des künftigen Lebens zum Ausdruck bringe. Auf diese Weise könnt ihr mit eurer ehrenhaften Lebensweise Sterne sein, die Orientierung geben für den Lauf der Welt. Die Entscheidung zum jungfräulichen Leben ist nämlich ein Hinweis auf die Vergänglichkeit der irdischen Wirklichkeit und die Vorwegnahme der künftigen Güter. Seid Zeugen der wachsamen und tätigen Erwartung, der Freude, des Friedens, der dem eigen ist, der sich der Liebe Gottes hingibt. Seid in der Welt präsent und dennoch Pilgerinnen auf dem Weg zum Reich. Die geweihte Jungfrau identifiziert sich nämlich mit jener Braut, die gemeinsam mit dem Geist den Herrn ruft: »Der Geist und die Braut sagen: Komm!« (Offb 22,17)“ (Papst Benedikt XVI. an die an die Teilnehmerinnen des internationalen Kongresses des Ordo Virginum in Rom, 15.05.2008).