In der Kirche und für die Kirche

In der Kirche und für die Kirche

„Durch ihre Weihe durch den Diözesanbischof erwerben die geweihten Jungfrauen eine besondere Bindung an die Kirche, deren Dienst sie sich widmen, auch wenn sie weiter in der Welt bleiben. Allein oder in Gemeinschaft stellen sie ein besonderes eschatologisches Bild von der himmlischen Braut und dem zukünftigen Leben dar, wenn die Kirche endlich die Liebe zu ihrem Bräutigam Christus in Fülle leben wird“ (vgl. VC 7; Nr. 42). Die geweihte Jungfrau vereint sich mit der Kirche in der brennende Bitte: „Komm … komm, Herr Jesus!“ (vgl. Offb 22, 17a.20b). Die bräutliche Beziehung mit dem verherrlichten Christus im Ordo Virginum ist ein Charisma, das der Hl. Geist der Kirche schenkt. Als solches ist es darauf ausgerichtet die Einheit in der Gemeinschaft der Kirche zu wahren (vgl. Eph 4,3-4). Die geweihte Jungfrau hat ihre Berufung nicht nur für ihre persönliche Heiligung, sondern auch als Gabe für die Kirche empfangen.

Durch das Gebet und insbesondere das Stundengebet, das als Dienst an und in Einheit mit der universalen Kirche empfohlen wird, übt die gottgeweihte Jungfrau ihren Dienst an der Ortskirche aus. „Weise und freundlich“ – wie es das Weihegebet für sie erbittet – wird sie sich den Bedürfnissen aller uneingeschränkt öffnen und so Gottes Barmherzigkeit greifbar werden lassen. Ein echtes und eigentliches Dienstprogramm ist in der vorgeschlagenen Homilie im Ritus enthalten: „Liebt alle Menschen, habt vor allem ein Herz für die Armen. Helft nach Kräften den Notleidenden, pflegt die Kranken, lehrt die Unwissenden, beschützt die Kinder, kommt den Alten zu Hilfe, steht den Witwen und allen Bedrängten bei“ (vgl. OCV I, Nr. 17).